Neugestaltung eines Schweizer Bauernhauses
Passende Zutaten: Naturstein und modernes Interieur
Außen historisch rustikal, innen zeitlos elegant – diese Wirkung hat ein Bauernhaus nach seiner Verwandlung zur modernen Landhausvilla. Wir begleiten den Architekten Dr. Erik Schmitz-Riol, der uns heute eines seiner Lieblingsobjekte zeigt.
„Der Bauherr hat keine konkreten Vorstellungen gehabt“, erzählt der Architekt, „er wollte allerdings, dass das Haus seinen modernen Anforderungen an Komfort und Technik entspricht, um dort entspannte Urlaubstage in der Schweiz zu verbringen“. Als Architekt des Projekts ist er stolz auf das Ergebnis und zeigt uns gerne, welche Möbel und Deko-Elemente er für das ehemalige Bauernhaus ausgewählt hat. Naturstein spielt als Bodenbelag im Innen- und Außenbereich eine zentrale Rolle.
Alt trifft neu: Moderne Räume mit historischen Elementen
„Viel Luft und Licht in die Enge bringen“, das sollte die Renovierung des Eingangsbereiches bewirken. Nachdem eine alte Wand eingerissen wurde, ist jetzt ausreichend Platz um Gäste in Empfang zu nehmen. Der Raum ist größer, heller und einladender geworden. Für den Boden waren Travertinfliesen erste Wahl, da Naturstein sehr dauerhaft ist und sich deshalb für einen viel begangenen Boden, wie den Eingangsbereich bestens eignet. Außerdem vermittelt der offenporige Travertin ein sehr natürliches Gefühl. „Man hat nicht den Eindruck in einer künstlichen und cleanen Umgebung zu sein. Man fühlt sich der Natur nah“, beschreibt Dr. Schmitz-Riol das Wohnen mit Naturstein.
Stimmig bis ins letzte Detail: Der Wohnbereich präsentiert sich mit einem Holzfußboden und stilvollen Möbeln. Bei den Möbeln hat sich Dr. Schmitz-Riol an den Prinzipien der Hausgestaltung orientiert und möglichst zeitlose Möbel mit klaren Materialien gewählt: „Einige Möbel wurden vom Architekturbüro selbst entworfen und von Schreinern angefertigt, andere dazugekauft. Diese durften moderner sein und durch originelle Elemente herausstechen, wie z.B. innen ausgebrannte Holzstämme, die als Beistelltische vor dem Gemälde stehen.“
Als Retrospektive auf das bäuerliche Leben finden sich an vielen Stellen Tiermotive im Haus – eine Erinnerung an die Schweizer Bauern, die früher hier gelebt haben. Im Wohnzimmer finden sich z.B. Kissen mit Tierdrucken.
Open House: Die offene Verbindung zum Wohnzimmer und zur Küche entspricht dem modernen Wohnstil. Modern ist auch die Interpretation des Kronleuchters: Hunderte von Perlmuttblättchen hängen von der Decke und spiegeln das Licht für ein ganz besonderes Ambiente. Diese Art der Hängelampe ist im Handel unter der Bezeichnung Muschellampe oder Perlmuttlampe zu finden.
Ein Spiel mit Licht und Farbkontrasten: Creme-beige Travertinfliesen im Gegensatz zur schwarz gestrichenen Wand. Damit das Bad nicht zu dunkel wirkt, wurde direktes und indirektes Licht zur Beleuchtung des Raumes eingesetzt.
Die Kostbarkeit der alten Materie hat der Architekt erkannt und die alten Fachwerkbalken wieder zum Vorschein gebracht und aufbereitet. Damit keine Disharmonien entstehen hat er darauf geachtet, dass sich das Holz des Fußbodens und des Holztischs mit dem Braunton der Balken verträgt. Das Holz-Ensemble wird allein durch das futuristische Design des Sofas und das auffällige Muster des Teppiches gebrochen, was einen reizvollen Kontrast schafft.
Um den historischen Keller in einen Weinkeller zu verwandeln, der den modernen Anforderungen entspricht, wurden sowohl Boden, als auch Wände renoviert. Da der Weinkeller eine gewisse Feuchtigkeit hat, was für die Lagerung des Weines auch sehr gut ist, stellt er besondere Anforderungen an das Bodenmaterial. Deshalb wurden Natursteinplatten verwendet, die man üblicherweise im Außenbereich verwendet: Sandstein Kandla Grey mit einer naturgespaltenen Oberfläche.
Entdecken Sie das Bauernhaus im Video
Der Architekt des Landhauses
Dr. Erik Schmitz-Riol: „Die Arbeit als Architekt stellt mich dann zufrieden, wenn Leute in die Räume kommen und sagen: Ist das schön hier, hier fühl ich mich wohl.“
Der gebürtige Frankfurter hat 1995 sein eigenes Architekturbüro in Weimar gegründet und kann auf eine langjährige Erfahrung in der Sanierung von denkmalgeschützten Objekten, Umbauten und Neubauten blicken. Aktuell betreut er vor allem Objekte in der Schweiz, insbesondere rund um den Zürich-See.