Wie entsteht ein naturnaher Garten?
5 Profitipps
Ein Trend ist zurzeit unaufhaltsam: Zurück zur Natur. Das Bewusstsein im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umwelt hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. In nahezu allen Bereichen ist dies erkennbar: man denke nur an die steigende Zahl von Vegetariern und die zunehmende Beliebtheit von Bio-Produkten. Ein naturnaher Garten ist aber nicht nur nachhaltig sondern auch einzigartig und schön! Wir zeigen Ihnen, wie Sie aus Ihrem Garten einen richtigen Naturgarten machen können!
1. Mache es der Natur im Garten nach!
Ein naturnaher Garten nimmt sich die Natur zum Vorbild. Was in der Natur nicht vorkommt, hat prinzipiell auch in einem Naturgarten nichts verloren. So sind beispielsweise Betonplatten, die Schaukel aus Metall oder Plastikgegenstände hier unerwünscht. Stattdessen finden sich im naturnahen Garten Umstände, wie sie die Natur kreiert: Der Rasen ist wild und zufällig mit ganz unterschiedlichen Blumen und Gräsern gewachsen. Wasserflächen, wie Teiche oder Bachläufe, kommen vor und sind unregelmäßig geformt und natürlich bepflanzt.
Wer mit offenen Augen durch die Natur läuft, wird viele Beispiele finden, wo die Natur so gewachsen ist, wie es der beste Architekt für den naturnahen Garten nicht besser hätte planen können.
Natürlich gibt es einen Grund, den Garten „naturnah“ zu nennen, denn ganz lässt sich auf menschengeschaffene Gewerke in der Realität kaum verzichten. Aber man sollte die Alternativen bedenken: Eine benötigte Treppe wirkt eben natürlicher, wenn sie aus Holz oder grob gehauen Steinen anstatt aus akkurat gebildeten Betonelementen besteht. Genauso verhält es sich mit der Begrenzung des Grundstücks: Eine natürliche Hecke benötigt auch die Pflege durch den Menschen, aber sie ist natürlicher und hundertmal schöner als der Maschendrahtzaun.
2. Gib heimischen Pflanzen einen Platz!
Der wichtigste Grund für heimische Pflanzen: Im Garten sollten auch Insekten, Vögel, Schecken, Raupen und der Igel einen Platz finden können. Und die alle mögen exotische Gewächse aus Übersee nicht besonders, denn sie haben sich bereits an die heimische Natur am besten angepasst. Stauden und Gehölze aus unserer Heimat sind hingegen für die Tiere bestens geeignet. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Tier- und Pflanzenwelt für die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts unverzichtbar ist: So bestäuben sie zum Beispiel die Blüten oder ernähren sich von den (ungeliebten) Schädlingen. Außerdem sehen Vögel, die in der Hecke sitzen und Schmetterlinge, die im Garten fliegen schön aus. Ein Beispiel für eine Bepflanzung, die sehr viele Vogelarten mögen, ist der heimische Wacholder. Ein spannendes Verzeichnis mit vielen Bildern von über 700 Arten heimischer Pflanzen aus unserer Region ist übrigens die Seite „Nafoku“ von einer Naturfotografin.
3. Plane den Gartenboden naturnah!
Die Basis von allem ist die Gestaltung des Bodens. Eine wunderschöne Möglichkeit und ein Gegenstück zum langweiligen Einheitsgrün ist hier der Naturrasen. Viele Wiesenblumen vermehren sich durch Selbstaussaat weiter und so bleibt die Entwicklung spannend. Die Naturwiese ist obendrein pflegeleicht, denn sie muss vergleichsweise wenig gegossen werden. Für die Sitzecke oder die Wege ist ein Natursteinboden bestens geeignet. Hier gibt es endlos viele Alternativen von Gartenplatten bis zur Pflasterung. Ein besonders natürlicher und stark im Trend liegender Gartenstein ist der sogenannte Travertin Rustic.
Er lässt durch seine offenen Poren das Wasser natürlich abfließen, hat lebhafte Aderungen und besitzt rund getrommelte Kanten für eine faszinierende Naturoptik. Weitere naturnahe Bodenbeläge sind Rindenmulch oder aber einfach zu verlegender Kies. Bei der Anlage achtet man auf runde und geschwungene Formen, denn diese wirken natürlicher als schnurgerade Kanten und Ecken. Ein Beispiel hierfür ist ein schön geschwungener Gartenweg.
4. Lege einen Teich an!
Ist der Teich auch noch so klein, so ist er doch ein entscheidendes und wichtiges Element im naturnahen Garten. Sie werden sehen, wie schnell Ihnen die ersten Frösche im Garten Freude bereiten, wenn der Teich mal da ist. Es gibt zahllose Möglichkeiten, einen Naturteich schnell und schön anzulegen. Am einfachsten wird er von Hand mit dem Spaten ausgehoben und mit einer Folie ausgeschlagen. Wichtig ist hierbei, dass die umgeschlagenen Folienränder weit genug über der Wasseroberfläche liegen, sodass diese nicht so leicht heruntergetreten werden können und der Teich dann Wasser verliert. Besonders wichtig ist bei der Anlegung eines Teiches, dass die Wassertiefe bei einem Meter oder mehr liegt, damit der Teich im Winter nicht komplett zufriert, und die Fische den Winter überstehen. Um die Wasserqualität im Naturteich muss man sich keine Sorgen machen, wenn die Bepflanzung richtig ist. Denn dann reinigt er sich von selbst. Beispiele für die naturnahe Bepflanzung sind Sumpfschwertlilien. Noch ein Tipp: Sehr gute Videos zum Bau von Teichen im Garten bieten die Bauhäuser an: Wie zum Beispiel das Teichbauvideo von Bauhaus.
5. Entwickle den naturnahen Garten Stück für Stück
Ein bestehender Garten darf ruhig langsam und Stück für Stück natürlicher werden. So kann man sich auch über jede einzelne Entwicklungsstufe neu freuen und muss nicht demotiviert sein, wenn kein Big Bang in einem Schwung gelingt. Am besten beginnt man mit „Quick Wins“, also kleinen Aktionen mit großer Wirkung.
Dazu könnte beispielsweise das Umwandeln von bestehenden Beeten in Naturbeete gehören. Hierzu werden die Beetwandungen durch natürliche oder recyclebare Materialien ersetzt. Hier bietet sich beispielsweise übriges Holz oder bruchrauhe Kantensteine aus Naturstein an. Schnelle Erfolge erzielt man auch am Boden. Rindenmulchstraßen oder Kieselsteinbereiche sind schnell zu schaffen.
Die großen Baustellen, wie Teich oder eine Trockenmauer aus Naturstein sollten jeweils sorgfältig und längerfristig geplante Maßnahmen sein. Vor allem, weil sie sich nicht so schnell wieder rückgängig machen lassen.