Granitplatten verlegen
So geht's: Terrassenplatten aus Granit verlegen
Die harte und widerstandsfähige Struktur machen Granitplatten zu einem äußerst beliebten Material für öffentliche Bereiche. Aber auch für das eigene Zuhause und die eigene Terrasse ist die ansprechende Salz & Pfeffer-Optik von Fliesen und Platten dieser Natursteine voll im Trend. Wenn Sie selber Hand für Ihre eigene Granit-Terrasse anlegen möchten, erfahren Sie in diesem Artikel grundlegende Basic-Tipps zur Verlegung von Platten aus Granit in Eigenregie!
Erste Wahl: Teilgebundene Verlegung von Granitplatten
Um Granitplatten zu verlegen, bedarf es keinen großen Aufwand. Wir empfehlen bei den Granitplatten in unserem Sortiment mit dem Format 40x60 die teilgebundene Verlegung, bei der die Natursteinplatten auf Edelsplitt und einer Schottertragschicht verlegt werden. Sie ist eine einfache Verlegemöglichkeit und mit ein wenig handwerklichem Geschick gut auszuführen.
Granitplatten teilgebunden verlegen – Schritt für Schritt:
- Stecken Sie die gewünschte Terrassenfläche mit Holzpflöcken und Schnüren ab. Achten Sie dabei auch auf genügend Platz, falls Sie eine Randeinfassung wünschen. Dann kümmern Sie sich um den Aushub des Bodens. Dieser sollte mindestens 30 – 35 cm tief sein. Mehr zum Thema Terrassenunterbau erfahren Sie hier.
- Überprüfen Sie, ob die Fläche, die Sie belegen wollen, ein Gefälle von 2-3 % aufweist. Das ist gemäß Verlegerichtlinien notwendig, damit keine Frostschäden entstehen und ungehindertes Abfließen von Wasser möglich ist. Sie können dies mit einer Wasserwaage oder einer Richtschnur prüfen.
- Dann verteilen Sie eine Lage Schotter von mindestens 20 cm auf der Fläche und verdichten die Tragschicht zwei bis dreimal. Am besten geeignet ist dafür eine Rüttelplatte (Eine Baumaschine zur Bodenverdichtung) Tipp: Rüttelplatten können Sie bei Baumärkten oder bei Online-Shops mieten.
- Setzen Sie anschließend Führungsschienen (oder Abziehschienen).
- Dann wird Edelsplitt auf die Fläche aufgeschüttet und mit einer Wasserwaage oder einer Richtlatte entlang der Führungsschiene abgezogen. Das Edelsplitt-Bett sollte eine Dicke von 3 bis 5 cm haben. Somit ist eine gute Wasserabführung gewährleistet – der beste Schutz gegen Frostschäden.
- Anschließend die Platten rückseitig im Buttering-Verfahren mit großer Zahnleiste (12-14 mm) mit Fliesenkleber bestreichen und ins Splittbett legen. Mit einem Gummihammer leicht anklopfen und die Platten so fixieren. Am Rand der Verlegefläche eine Dehnungsfuge einplanen.
- Jetzt können Sie eine Imprägnierung der Platten vornehmen. Diese ist ein Basis-Schutz vor Verschmutzung und lässt Flüssigkeiten abperlen.
- Dann erfolgt die Verfugung mit zähelastischem Fugenmaterial (wir empfehlen Sopro Solitär F 20). Die Fugenmischung mit Hilfe eines Wasserschlauches und eines Gummischiebers in die Fugen einbringen.
- Zum Schluss die Terrassenfläche von Verschmutzungen reinigen.
Grafische Zusammenfassung der teilgebundenen Verlegung
Info: Warum Edelsplitt?
Basalt oder Granit, aus dem dieser Splitt besteht, verursacht keine Verfärbungen (Ausblühungen) und ist besonders fest und widerstandsfähig. Der Edelsplitt sollte je nach Beschaffenheit des Bodens eine Körnung von 2/5mm, 0/8mm oder 5/8mm aufweisen.
Weitere Verlege-Varianten für Granitplatten
Neben der teilgebundenen Verlegung können Sie sich auch für die lose Verlegung entscheiden. Hierbei werden die Granitplatten einfach lose in das Splittbett gelegt und es erfolgt keine feste Verfugung. Eine weitere Verlegevariante ist die feste Verlegung von Granitplatten mit Einkornmörtel auf einer Schottertragschicht. Sie ist in der Realisierung nicht so einfach wie die teilgebundene und die lose Verlegung, kann aber auch mit Vorteilen punkten. So kann das Mörtelbett (Dickbett) mögliche Unebenheiten bei Platten gut ausgleichen.
Wichtig: Verwenden Sie nur natursteingeeignete, wasserdurchlässige Fuge, um mögliche Verfärbungen zu vermeiden.
So gehen Sie vor: Wie bei der losen Verlegung legen Sie zunächst eine Schottertragschicht an und verteilen dann über die Schotterschicht frisch angemischten Einkornmörtel. Die Terrassenplatten müssen anschließend mit Flexkleber bestrichen werden (am besten mit einem Zahnspachtel) und in das Mörtelbett verlegt werden. Neben der Anschlussfuge am Rand der verlegten Fläche sind gegebenenfalls zusätzliche Dehnungsfugen einzuplanen. In die Fugen sollte dann Pflasterfuge eingekehrt werden.
Sie möchten mehr Infos? Alles über die feste Verlegung mit Einkornmörtel auf Schottertragschicht hier erfahren.
Granitplatten auf Betonplatte – auch möglich?
Verschiedene Untergründe - verschiedene Vorgehensweisen? Wenn statt Erdreich bereits eine Betonplatte vorhanden ist, können Sie Ihre Terrassenplatten aus Granit in der losen oder festen Variante verlegen. Wichtig dabei: Die Betonplatte sollte gegen aufsteigende Feuchtigkeit von unten mit einer Drainagematte versehen werden. Darunter sollte eine Dichtung aus Dichtschlämme gemacht werden. Dann können Sie die Granitplatten im Edelsplitt-Bett oder im Drainagemörtel verlegen. Mehr Infos zu Terrassenplatten auf Beton verlegen erfahren Sie hier. Sie haben aber auch eine weitere interessante Möglichkeit – die Verlegung auf Stelzlager. Diese Belagskonstruktion, die sich vor allen für die Verlegung auf Dachterrassen und Balkonen eignet, ist einfach umsetzbar und kostengünstig. Die Platten werden hierbei im Kreuzfugenverband auf Stelzlager oder Mörtelsäckchen angebracht. Gerade das Hartgestein Granit eignet sich besonders gut für diese Art der Verlegung, da sich das Gewicht der Platten auf mehrere Aufliegepunkte verteilt (vier an den Ecken und einer in der Mitte). Genauere Infos zur Stelzverlegung auf Betonplatte hier erfahren.
Info: Granitplatten zuschneiden – so geht’s!
Was tun, wenn Granitplatten an Ecken oder Rändern zugeschnitten werden müssen, damit sie für das Terrassenkonzept passen? Da der Naturstein Granit sehr hart ist, empfiehlt sich hierbei ein Nassschneidetisch, den Sie problemlos bei Baumärkten ausleihen können. Mehr zum Thema Schneiden von Naturstein erfahren Sie hier.
Verlegearten: Granitplatten gut in Szene setzen
Vor der Verlegung sollten Sie sich auch über das Format Gedanken machen. Passend zu der coolen Granit-Optik mit trendigen Grautönen ist bei Granitplatten eine geradlinige Verlegung im Versatz oder auf Fuge optimal. Formate, die bei Steinen mit mediterranem Flair gut harmonieren, wie der „Römische Verband“ oder die Verlegung vieleckiger Polygonalplatten, passen zu Terrassenplatten aus Granit weniger gut.
Und was ist mit Granit indoor?
Granit mit seinen modernen Farben und den reizvollen Strukturen ist auch für die Wohnraumgestaltung immer mehr im Trend. Bei der Verlegung von Granitfliesen empfehlen wir die Verlegung mit Dünnbettmörtel und dem Buttering-Floating-Verfahren. Hierbei wird nach der Grundierung des Untergrunds (z. B. mit Tiefengrund) Mörtel auf den Unterlagsboden und auf die Rückseite der Fliesen aufgetragen – somit wird der Haftgrund verstärkt. Nach dem Eindrücken der Fliesen in das Mörtelbett (Fliesenkreuze für einen Mindestabstand verwenden!) verfugen Sie die Fliesen mit einem speziellen Fugenmörtel und einem Gummiwischer oder Schwammbrett. Alle Informationen finden Sie auch in unserem Verlegetutorial: Hier erfahren Sie Schritt für Schritt den Vorgang des Verlegens von Natursteinfliesen.
Kurz und knapp: Um Granitplatten in Eigenregie zu verlegen, empfehlen wir als einfachste Variante die lose Verlegung im Splittbett. Diese Verlegung können Sie auch realisieren, wenn bereits eine Betonplatte vorhanden ist. Eine interessante und kostengünstige Alternative bei vorhandender Betonplatte: Die Verlegung auf Stelzlager.
Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.
Bild Stelzverlegung: @Kenny / Fotolia.com
- Erste Wahl: Teilgebundene Verlegung von Granitplatten
- Granitplatten teilgebunden verlegen – Schritt für Schritt:
- Grafische Zusammenfassung der teilgebundenen Verlegung
- Weitere Verlege-Varianten für Granitplatten
- Granitplatten auf Betonplatte – auch möglich?
- Info: Granitplatten zuschneiden – so geht’s!
- Verlegearten: Granitplatten gut in Szene setzen
- Und was ist mit Granit indoor?