Porphyr
Der faszinierende "Sächsische Marmor"
Burgunderfarben, ins rötlich changierendes Orange, Violett und auch das namensgebende Purpur – das vulkanische Gestein Porphyr verfügt über eine beindruckende, leuchtende Farbvielfalt. Was das genau für ein Naturstein ist, woher er kommt, wie er entsteht und wo er Anwendung findet, erfahren Sie hier.
Eigenschaften von Porphyr
Wie viele andere Natursteine zeichnet sich Porphyr durch Frostsicherheit, Abriebfestigkeit und Tausalzbeständigkeit aus, weswegen er gerne als Terrassenplatten für den Außenbereich verwendet wird. Porphyre können poliert werden, wodurch die charakteristische Farbgebung noch hervorgehoben wird.
Wirkung und Verwendung
Seinen Reiz zieht dieser farbintensive Naturstein eindeutig aus seiner Optik. Vor einigen Jahren war er noch als Natursteinfliese und Terrassenplatte sehr gefragt, mittlerweile findet man ihn aber eher als Arbeitsplatte in der Küche oder in der Baustoffindustrie als Schotter und Splitt. Schon im alten Ägypten zählte er zu einem beliebten Material für Büsten, Statuen und repräsentative Inschriften und Grabmale.
Für Geologie-Freaks: Entstehung
Tatsächlich handelt es sich bei Porphyr nicht um eine Natursteinsorte, sondern um einen Sammelbegriff für magmatisches Gestein vulkanischer Herkunft.
Die Entstehung von Porphyr erfolgt in mehreren Schritten. So genannte Frühkristalle (z.B. Feldspat und Quarz) kristallisieren in der Erdkruste aus flüssigem Gestein heraus. Gelangt Magma an die Oberfläche, kühlt es sich durch die Umgebungstemperatur schnell ab und erstarrt. Wie eine feinkörnige Matrix bilden sich um bereits vorhandene Kristalle neue, die zusammen die Gesteinsstruktur ausmachen.
Die Gesteinsbildung kann auch vollständig im Erdinneren erfolgen. Auch hier bilden die Mineralien mikroskopisch kleine Kristalle, die als Grundmasse bezeichnet werden. Je schneller diese abkühlt, desto feinkörniger ist sie. Die Kristalle, die mit bloßem Auge erkennbar sind (meist wenige Millimeter groß) werden als Einsprenglinge bezeichnet.
Ist Porphyr also gleich Porphyr? Nicht ganz: Generell wird zwischen quarzarmem und quarzreichem Gestein unterschieden. Bei letzterem gibt es neben Feldspat auch Quarzkristalle als Einsprenglinge.
Mittlerweile veraltet für diese Art des Porphyrs ist der Begriff Quarzporphyr. Die korrekte aktuelle Bezeichnung für dieses Gestein ist Rhyolith und rückt die vulkanische Entstehung in den Vordergrund.
Woher kommt Porphyr?
Der „Stein der sächsischen Könige“ ist über 280 Millionen Jahre alt und seit über 3.000 Jahren werden weltweit daraus Gebrauchsgegenstände und künstlerische Arbeiten gefertigt. Der auch als Sächischer Marmor bezeichnete Naturstein wird seit über 1.000 Jahren gewonnen.
Regional gibt es in Deutschland in der Region Sachsen auch die größten Vorkommen: Das Gebiet des Thüringer Waldes, Nordwestsachsen, Halle an der Saale, Erz- und Fichtelgebirge.
In Europa ist Porphyr auch in der Region Bozen (Südtirol), in Norwegen, Schweden und Polen zu finden. Weltweit gibt es den ein oder anderen größeren Steinbruch in Tansania, Indonesien; China; Australien, Südamerika, Kanada und in den USA.
Alternativen zu Porphyr
War Porphyr vor einigen Jahren noch vor allem bei der Gestaltung des Außenbereichs als Terrassenplatten (besonders als dynamisch verlegte Polygonalplatten) beliebt, ist dieser Naturstein heute nicht mehr stark nachgefragt. Doch die Natursteinwelt bietet Alternativen, die ähnliche Eigenschaften mitbringen und mehr den gängigen Trends und dem Zeitgeist entsprechen.
Robust, beliebt aber kostspieliger ist das vulkanische Gestein Basalt. Auch widerstandsfähige Granitplatten werden für den Außenbereich konstant stark nachgefragt, besonders in der Trendfarbe Grau haben diese Platten zahlreiche Fans.
Ähnlich bunt, aber mit einer deutlich weicheren Steinstruktur bieten Sandsteinplatten wie der Sandstein Yellow Mint in Sommer-Sonnenfarben eine stimmige Alternative.